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Marketingidee – nicht jeder Impuls ist Goldes wert.

Marketingidee

Trash. Der Papierkorb. Rechts unten. Im Dock. Mac User wissen, wovon ich spreche. Alles, was nicht gebraucht wird landet hier drinnen. Alte Dokumente. Unbrauchbare Downloads. Die eine oder andere Marketingidee. Ganz genau. Die eine oder andere Marketingidee. Zu Recht oder zu Unrecht. Schwer zu urteilen. Aber eines steht fest: Nicht jede Marketingidee ist Goldes wert. Auch nicht jeder Impuls. Ich weiß, wovon ich spreche. In über 20 Jahren als Impulsgeber habe auch ich vieles in den Papierkorb geben müssen. Und bereue das.

 

Marketingidee mit Ablaufdatum.

Selber schuld. Das muss ich gestehen. Lange hatte ich einen Ordner “best of rejected”. In diesem habe ich selbst fallengelassene Impulse oder abgelehnte Ideen aufbewahrt. Lang. Aber nicht lange genug. Diesen Ordner gibt es nicht mehr. “Best of rejected” gibt es nur mehr im Kopf. Mit dazupassender Geschichte.

Lieber Fussl statt billigem Fusel.

Es war vor einiger Zeit. Schon ein paar Jahre her. Da wurde ich von H. Mayr nach Ried im Innkreis eingeladen. Der Chef der Fussl Modestraße, wollte ein paar Impulse und Ideen, seine Marke neu zu positionieren. Es war Samstag, zeitig in der Früh. Versammelt waren an die 5 Personen. Circa. Ich lauschte den einleitenden Worte zu und ergriff dieselben, als man mich darum bat. Aus den Vorgesprächen die H. Mayr und ich hatten, wusste ich in etwas, welches Selbstbild die Fussl Modestraße hatte. Und wohin die Familie mit ihrer Modestraße wollte.

Gerufen, um Neues zu wagen, wagte ich Neues und präsentierte mit voller Überzeugung einen neuen Positionierungsansatz samt neuem Claim. Aus “Gönn’ dir was Schönes” sollte “Lieber Fussl statt billigem Fusel” werden. Ganz einfach: Fussl wollte was, worüber andere sprechen konnten und sollten und ich war der Meinung, dass man über den neuen Slogan diskutieren würde. Und so präsentierte ich ihn.

 

“Sehr kreativ, aber wir trauen uns nicht.”

Die Reaktion im Raum ließ nicht lange auf sich warten. Sie war bunt gemischt. Sichtlich erfreut, holte H. Mayr schnell noch den Seniorchef dazu. Die Diskussion über die neue Positionierung lebte auf. Es ging hin und her. Dürfen wir das? Sollen wir das? Man wollte und dann aber doch nicht. Mitten in der Sitzung nahm H. Mayr sein Telefon in die Hand und vesuchte den damaligen XXXLutz Chef Herrn Mag. Thomas Saliger (ich glaube er ist es heute immer noch) anzurufen. Ja, das ist jener, der die Familie Putz verantwortete. Man wollte von ihm einen Rat.

Dieser Rat war teuer. Für mich. Irgendwie spürte ich bereits vor Ort, dass die Zweifel von Herrn Mayr nicht beseitigt werden konnten. Ein paar Tage später bekamm ich dann diese Gewissheit. Mit den Worten “Ihr Vorschlag war das Kreativste, das uns in den letzten Jahren präsentiert wurde. Wir trauen uns aber nicht, es so umzusetzten”. Aus. Schade. Ab in den Papierkorb.

 

Komm, wir schaffen das.

Schauplatzwechsel. Linz. Ich wurde gerufen, einer Agentur bei der Präsentation für Hagebau zu helfen. Eine einmalige Gelgegenheit. Für mich und für die Agentur. Unzählige Briefinggespräche. Jede Menge Unterlagen. Und die dickste je gesehene Briefingunterlage. Ein kompletter Leitz Ordner mit Informationen. Wir wollen dies, wir wollen das und hätten natürlich alles andere auch. Klar. Logisch. Baumärkte sind ja fast Monopole und die Konkurrenz in dieser Branche existiert ja nicht. Eine leichte Aufgabe. Ironie off. Nach langem Grübeln, war mein Ansatz klar. Ich wollte eine Beziehung zwischen den Kunden und Hagebau herstellen. Mein Ansatz “Komm, wir schaffen das.” Ganz genauz. Gut aufgepasst. In Anlehnung an Bob, dem Baumeister. Irgendwo muss ja der Impuls für die Idee ja herkommen.

Ich schlug der Agentur diese Idee auch vor. Mit Bob dem Baumeister als Testimonial oder etwas Ähnlichem. Leicht Erkennbarem. Zwei Tage vor der Präsentation dann die große Überraschung. Der Agenturchef hatte alles neu überdacht und eine Kampagne mit Eisbären ausarbeiten lassen. Eisbären und Baumarkt. Wenn meine Idee schlecht war, dann war diese … Egal. Ist bereits Geschichte und nachtragend bin ich nicht. Vielleicht finde ich irgendwo noch das Konzept der Eisbären. Ich kann mich noch wage erinnern, dass man sogar einen Song, jenen der Eisbären (wir wollen die Eisbären sehn …) hat aufnehmen lassen. Schade. Ab in den Papierkorb.

Popofein Toilettenpapier.

Genau. Jetzt fällt es mir wieder ein. Einmal war ein Typ bei mir im Büro. Über Emfpehlungen ist er gekommen. Mit einer neuer Idee. Er wollte Toilettenpaier und Wischtücher vereinen. Mit einer eigenen Konstruktion. Einen Apparat, in dem man die Toilettenpapierrolle ganz normal wie bei herkömmlichen Haltern einlegt und bedient. Doch beim Ziehen, rollt das Papier durch eine Cartridge. Hier sagut es sich im Dsispenser mit einer feinem, duftendem Creme an und putzt sich zu einem Toilettenpapier-Wischtuch heraus.

Ich nannte das Proudukt ganz einfach “Popofein“. Vom bekannten “pipifein”. Leicht umgewandelt. Aus meiner Sicht, hätte es die Idee und die Nutzung auf dem Punkt gebracht und punktgenau getroffen. Gehört habe ich von diesem Herren, der mich damals in der Wumstraße in Linz besucht hatte, nie mehr was. Auch das Proudkt selber ist mir nirgends untergekommen. Die Prototypen habe ich erst kürzlich entsorgt. Samt schwarzem Toiltettenpaier. Das war auch so eine Idee von damals. Vom selben Herren. Schade. Ab in den Papierkorb.


Impulse kommen und gehen. Sie festzuhalten ist eine Kunst.


Herrlich diese Geschichten. Sie bestätigen mich immer wieder aufs Neue. Kreativer zu sein, hat schon was mit Narrenfreiheit zu tun. Auch wenn diese Narrenfreiheit nicht immer die Ergebnisse erzielt, die man sich wünscht und erhofft. Jene Ergebisse, die man auch zum Leben braucht. In meinem Fällen war ich der Übeltäter. In den meisten Fällen aber, der mangelnde Mut meiner vielen Auftraggeber.

#impulsetogo

 

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Danke für ihre Empfehlung

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